EINE DOKUMENTATION
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Bahnstation Lorch (Württ)

Bau und Streckeneröffnung Für die Bauausführung der „Remsbahn“ war der leitende Ingenieur Georg von Morlok zuständig. Die Strecke wurde in zwei Bauabschnitte eingeteilt. Da die Lage der Stadt im engen Tal der Rems verlaufen sollte, musste die Gleistrasse mitten durch den Ort geführt werden. Dafür riss die Bahn einige Gebäude, unter anderen das Postgebäude ab. Die feierliche Eröffnungsfahrt fand am 26. Juni 1861 statt. Am 25. Juli begann die Großherzoglich Badische Staatseisenbahnen (Bad.St.B) den offiziellen Eisenbahnbetrieb zwischen Stuttgart und Wasseralfingen.

Das Empfangsgebäude Lorch (Württ)

Das traufenständige, zweistöckige Stationsgebäude mit abschließendem Mezzanin (Halb- oder Zwischengeschoss) und Satteldach wurde im Stil des Neoklassizismus aus roten Sandsteinquadern errichtet. Das Erdgeschoss besaß Rundbogenfenster- und Türen in den Obergeschossen waren Rechteckfenster mit Rahmen aus Werkstein verbaut worden. Schmale Gurtgesimse (an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt) gliederten die Fassaden. Im Erdgeschoss gab es einen Raum mit Fahrkarten- und Gepäckschalter und Zugängen zu den Wartesälen, ein Post- und Telegrafenraum sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss waren Wohnungen für die Bahnbediensteten entstanden. Östlich des Stationsgebäudes war ein Güterschuppen mit weit auskragendem Dach an der Gleisseite mit Seiten- und Kopframpe errichtet worden. Westlich des Gebäudes stand ein separates Abtrittsgebäude, wie es auch in Beuron zu finden ist. Die Gleisanlage bestand aus einem Durchgangs-, einem Umfahr- sowie einem Ladegleis zum Güterschuppen. An ihm lag auch die Rampe zur Holzverladung. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse III. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Am 23. Oktober 1893 wurde die Post in ein ehemaliges Amtsgebäude verlegt. Ab 1899 begann der zweigleisige Ausbau der „Remsbahn“. Am 22. Oktober 1902 wurde ein zweites Streckengleis zwischen Schorndorf und Lorch verlegt. Die Bahnanlage erhielt zwei Stellwerke, eine Wasserstation und eine neue Holzverladung. Ein Personentunnel entstand. 1904 überspannte eine Stahlbetonbrücke die Gleisanlage für den Straßenverkehr. 1905 erhielt das Stationsgebäude einen einstöckigen Anbau für einen Wartesaal. 1957 errichtete die Deutsche Bundesbahn (DB) im Bahnhof ein modernes Stellwerk, das die alten mechanischen Stellwerke von 1902 ablöste. Ab 1970 modernisierte die DB den Bahnhof und installierte eine Oberleitung. Die Bahnübergänge wurden geschlossen. Am 26. September 1971 begann der elektrische Zugbetrieb zwischen Schorndorf und Aalen. Am 31. Oktober 1987 ersetzte die DB den alten Personentunnel durch eine neue Unterführung. Die Gleisanlage wurde nach 1994 von der Deutsche Bahn AG (DBAG) auf zwei Durchgangs- und ein Gütergleis reduziert. Der Güterschuppen musste einem Parkplatz weichen. Eine Agentur übernahm den Fahrkartenverkauf. Am 30. Juni 2015 stellte die Agentur den DB-Fahrkartenverkauf ein. Was hat sich verändert, was ist geblieben Schon sehr früh nach der Streckeneröffnung siedelten sich um den Bahnhof mehrere „Wirtshäuser“ an. Südlich des Bahnhofs entstand das Gasthaus „Bahnhof“. Bemerkenswert ist das schmucke Abtrittsgebäude, das nach seiner Sanierung auffällt. Das Empfangsgebäude ist im Wesentlichen im Zustand von 1905 erhalten.
Filmbild Lorch (Württ)
Bahnhof um 1895
Luftaufnahme
Bilder Lorch (Württ)
Bahnhof um 1909 Planung und Konzession
Die Eisenbahn “kam” am 25. Juli 1861 nach Lorch (Württ). Also 26 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Lorch (Württ) hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Einwohner (Ende 2021 waren es 10.929 Einwohner).
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