Bau und StreckeneröffnungDer Bau der 70 Kilometer langen Eisenbahnstrecke von Soest über Lippstadt nach Paderborn wurde in mehreren Teilstücken in Betrieb genommen. Die Königlich-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete den Abschnitt zwischen Soest und Paderborn am 1. Oktober 1850. Der reguläre Zugbetrieb begann am 4. Oktober 1850.Lippstadt hatte nach langen und schwierigen Verhandlungen letztendlich Erfolg. Die Stadt stellte für den Bau des Bahnhofs kostenlos die freiliegenden Flächen der ehemaligen Stadtbefestigung zur Verfügung.
Das Empfangsgebäude Lippstadt
Das aus Fachwerk errichtete Stationsgebäude verfügte über einen dreistöckigen, giebelständigen Mittelbau, an dem zwei traufenständige, zweistöckige Seitenflügel angebaut waren. An den Seitenflügeln gab es weitere einstöckige, traufenständige Anbauten. Auf der Ortsseite waren beidseitig neben dem Mittelbau zweistöckige Treppenhäuser sowie ein Windfang am Eingang angebaut worden. Das Gebäude hatte rechteckige Sprossenfenster. Im Erdgeschoss gab es neben verschiedenen Diensträumen Wartesäle und einen Fahrkarten- Gepäck- und Expressgutschalter. Im Obergeschoss entstanden Dienstwohnungen.Der Bahnhof hatte eine Güterabfertigung und gehörte 1938 zur Rangklasse I.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 1. November 1883 eröffnete die Warstein-Lippstädter Eisenbahn (WLE) ihre Strecke nach Warstein (die Gesellschaft ging 1896 in die Westfälische Landes-Eisenbahn über.•Am 20. Oktober 1898 eröffnete die Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE) die Strecke nach Beckum.•Am 8. Februar 1886 ging die „Rhedaer Bahn“ von Rheda-Wiedenbrück nach Lippstadt in Betrieb.•Um 1910 wurde der Bahnhof und dessen Gleisanlage erweitert. Es entstanden Stellwerke, ein Lokschuppen mit Wasserturm, mehrere Dienstgebäude sowie ein Güterbahnhof samt Güterabfertigung. Diese war aus Backstein mit gelben und roten Ziegelsteinen, Gesimse und Rundbogen Türen und Fenster gebaut worden.•1959 wurden die drei Stellwerke des Bahnhofs aus dem Betrieb genommen.•1967 wurde das Stationsgebäude abgerissen.Das zweite EmpfangsgebäudeUm 1970 entstand ein neues Stationsgebäude mit kleiner Schalterhalle, in der sich ein Fahrkartenschalter sowie ein Kiosk befanden. Es gab mehrere Diensträume im Gebäude. In der Schalterhalle war ein Treppenabgang, der zum Inselbahnsteig führte gebaut worden. Die Bahnhofsgaststätte war in einem freistehenden Kubus untergebracht. Das einstöckige Gebäude besitzt an der Ortsseite ein trapezförmig aufgeworfenes Vordach.In der alten Güterabfertigung befindet sich eine Radstation.Vom Bahnhofsvorplatz gibt es eine Unterführung die zur anderen Gleisseite verläuft. Vor ihr kann der Reisende auch auf den Inselbahnsteig gelangen.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 30. November 1973 stellte die WLE den Personenverkehr und am 1. Dezember 1994 den Güterverkehr auf der „Rhedaer Bahn“ ein.•Nach langem Leerstand bis 1997 wurde die Güterabfertigung im Jahr 2011 abgerissen.•Die Bahnsteiganlagen wurden erneuert.Was hat sich verändert, was ist gebliebenVon den alten Hochbauten des Bahnhofs ist nur noch der Ringlokschuppen mit Drehscheibe erhalten geblieben.Das Reisezentrum ist wochentags geöffnet.
Bahnhof um 1918
Luftaufnahme
Bilder Lippstadt
Bahnstation Lippstadt
Lippstadt - Bf - ELPPL2 : 52D1 : 4K05-Sep20
Planung und KonzessionDurch Preußische Konzession vom 4. Juli 1846 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1846 Nr 23 Seite 303) erhielt Preußen die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Paderborn Hbf - Geseke - Lippstadt - Soest-Bezirksgrenze - Welver-Abzw. - Gallberg - Hamm (Westf)Zur Herstellung der Bahnverbindung wurde zwischen Preußen, Hessen, Sachsen-Weimar-Eisenach und Sachsen-Coburg-Gotha der Staatsvertrag vom 20. Dezember 1841 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1844 Nr 34 Seite 438) abgeschlossen. Die Köln-Mindener-Thüringer Eisenbahn-Gesellschaft mußte den im Jahre 1848 begonnenen Bai der Strecke Warburg-Hamm noch im gleichen Jahre wegen Geldmangel wieder einstellen. Durch Vertrag vom 23. Dezember 1848, der durch Preußisches Gesetz vom 7. Dezember 1849 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1849 Nr 41 Seite 437) genehmigt wurde, übernahm Preußen den Bau und Betrieb dieser Strecke.Durch Preußische Konzession vom 24. März 1882 (Amtsblatt zu Arnsberg Jahrgang 1882 Nr 33 Seite 231) erhielt die Westfälische Landes-Eisenbahn-Gesellschaft in Lippstadt die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Warstein - Belecke nach Lippstadt.Durch Preußische Konzession vom 16. Dezember 1896 und 10. Juli 1897 erhielt die Westfälische Landes-Eisenbahn-Gesellschaft in Lippstadt die Konzession zum Bau und Betrieb einer Strecke von Lippstadt nach Beckum Stadt.