EINE DOKUMENTATION
Panorama Lippstadt Nord © Copyright 2000 - 2024 Burkhard Thiel Alle Rechte vorbehalten
Bau und Streckeneröffnung Am 20. Oktober 1898 nahm die Westfälische Landes-Eisenbahn (WLE) ihre 28,59 Kilometer lange Teilstrecke zwischen Lippstadt und Beckum Stadt in Betrieb. Die 101 Kilometer lange Gesamtstrecke zwischen Münster und Warstein wurde am 30. September 1903 eröffnet. Der ursprüngliche Bahnhof Lippstadt Nord lag 1,1 Kilometer weiter östlich in Richtung Lippstadt.

Das Empfangsgebäude Lippstadt Nord

Das traufenständige, zweistöckige Stationsgebäude von 1883 im Stil des Klassizismus war ein variabler Typenbau, wie er bei allen Bahnhöfen der WLE errichtet wurde. Es besaß an Orts- und Gleisseite jeweils einen Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt). Die verschiedenen Gebäudeteile wurden immer durch Fasche (vertikales Farbband oder leicht erhabenes Mauerband) farblich hervorgehoben. Die Stockwerke verfügten über ein Gurtgesims (ein Gesims an Fassaden, das zwischen den Geschossen liegt) aus Blendbögen (der Mauer vorgesetzte Bogenserie) sowie ein Dachgesims (das oberste, das Bauwerk abschließende Gesims) unter dem Satteldach. Die Giebel besaßen eine kreisförmige Öffnung. Ergänzt wurde der Mittelbau oft durch beidseitige Anbauten, die als Gastwirtschaft und/oder als Güterschuppen genutzt wurden. Alle Stockwerke hatten Segmentbogenfenster. Ein separater Abort stand westlich des Gebäudes. Als wichtigster Bahnhof der WLE, der über Jahrzehnte genutzt wurde, hatte das Stationsgebäude einen dreiteiligen Anbau im Osten mit erhöhtem Risalit. Das Bahnhofsgebäude Lippstadt Nord verfügte über einen separaten Güterschuppen auf der gegenüberliegenden Gleisseite mit Ladestraße und Gleiswaage. Im Westkopf des Bahnhofs an der Bahnschranke gab es ein Stellwerksgebäude und eine Kopframpe. Die Gleisanlage bestand aus fünf Gleisen und vier Stumpfgleisen. Weitere Ausbauten oder Änderungen Nach Aufgabe des Bahnhofs Lippstadt Nord, welcher 1,1 Kilometer in Richtung Lippstadt lag, zog 1980 die Verwaltung der WLE zum Gelände der Hauptwerkstatt um. Damit waren die Betriebsverwaltung und die Hauptwerkstatt unter „einem Dach“ vereint. Aufgrund von Straßenbaumaßnahmen 1987 wurde das Empfangsgebäude und andere Hochbauten des Bahnhofs Nord sowie weitere Anlagen abgerissen und die Gleise zurückgebaut. 1989 wurde die Betriebsstelle aufgegeben. Nur das Stellwerksgebäude blieb aus musealen Gründen erhalten. Die Hauptwerkstatt wurde in Lippstadt Nord umbenannt, was aus betriebstechnischen Gründen sinnvoll war. Lippstadt Hauptwerkstatt 1898 wurde der erste Bauabschnitt der Hauptwerkstatt der Westfälischen Landes- Eisenbahn (WLE) in Betrieb genommen. Zunächst entstand eine Reparatur-Werkstatt, in der sechs überdachte Stände für Lokomotiven und 18 für Waggons eingerichtet waren. Weitere 25 Wagen konnten im Außenbereich abgestellt werden. Die Anlage war bereits für Erweiterungen geplant worden, was die Kosten dafür senkte. In der Lokomotiv- und Wagenreparaturwerkstätte waren eine Schmiede, eine Dreherei, eine Lackiererei, eine Sattlerei und eine Werkzeug-Schlosserei verbunden. Im Gelände gab es ein Gebäude für die Bahnmeisterei und ein Hauptmagazin. Eine Dampfmaschine mit 50 PS sorgte für die benötigte Antriebskraft. Für die Stromerzeugung und die Beleuchtung der Werksanlage war eine Gleichstrommaschine mit 18 Kilowatt Leistung bei 100 Volt Spannung installiert worden. Als Heizung wurde Kesseldampf in die Heizkörper weitergeleitet. 1959 bestand die Gleisanlage aus 13 Gleisen. Um zum neunständigen Ringlokschuppen mit Drehscheibe von 1936 zu kommen, wird das Stadtgebiet in einem großen Bogen umfahren und die Strecke des Lippstädter Bahnhofs gekreuzt. Im südwestlichen Bahnhofskopf hinter dem Abzweig der Strecke nach Warstein befindet sich die Anlage.
Filmbild Lippstadt Nord Planung und Konzession Münster - Warstein Münster (Westf) Hbf Warstein
Bahnhof von 1883
Luftaufnahme
Bilder Lippstadt Nord
Bahnhof von 1883

Bahnstation Lippstadt Nord

ahnbauten mehr zum Thema hier  B