Bau und StreckeneröffnungAm 5. Juli 1862 wurde der 26,39 km lange Streckenabschnitt von Limburg (Lahn) nach Nassau (Lahn) von der Wiesbadener Eisenbahn-Gesellschaftan das Streckennetz angeschlossen. Am 14. Oktober 1862 erfolgte der Weiterbau der Lahntalbahn nach Weilburg. Die 104 km lange Gesamtstrecke eröffnete am 10. Januar 1863.
Das Empfangsgebäude Limburg (Lahn)
Das auf H-förmigen Grundriss im Rundbogenstil errichtete, mehrgliedrige Stationsgebäude nach Plänen des Architekten Heinrich Velde in Seitenlage war ein Typenbau (ähnlich Diez oder Weilburg). Es ging 1862 in Betrieb. Der traufenständige, zweistöckige Mitteltrakt wurde von seitlich angeordneten dreistöckigen, giebelständigen Flügelbauten unter flachen Satteldächern abgeschlossen. Im Erdgeschoss gab es ein Vestibül (repräsentative Eingangshalle), Warteräume aller Klassen, ein Bahnhofsrestaurant, Fahrkarten und Gepäckschalter sowie weitere Diensträume. Treppenhäuser in den Eckbauten führten zum Obergeschoss, wo sich die Wohnungen der Bahnbediensteten befanden.Mit Eröffnung der Bahnstrecke erhielt der Bahnhof eine „Centralwerkstätte”, die in vier (1862, 1876-1879, 1895-1905 und 1925-1930) Bauphasen zum Ausbesserungswerk ausgebaut wurde.Der Bahnhof hatte eine Güter- und Gepäckabfertigung und gehörte 1938 zur RangklasseI.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 1. Januar 1870 erhielt der Bahnhof eine Verbindung nach Staffel. Dadurch konnten Züge direkt auf die Oberwesterwaldbahn und ab 1884 auch auf die Unterwesterwaldbahn abzweigen. •Am 1. Februar 1875 entstand ebenfalls eine Verbindung nach Eschhofen zur Main-Lahn-Bahn in Richtung Frankfurt am Main. Damit wurde Limburg zu einem Eisenbahnknoten. Die Lahntalbahn trug aber wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung bei. •Bereits 1880 mussten die Gleisanlagen und das Stationsgebäude erweitert werden. Das Bauwerk erhielt am Vorplatz einstöckige und teilweise verglaste Anbauten sowie an den Seitenflügeln mit Lahn-Marmor verkleidete großere Schalterhallen.•1924 wurde das Ausbesserungswerk für Waggons eingerichtet. •1931 erweiterte die Reichsbahn das Bahnhofsgebäude um einen über die gesamte Länge des Gebäudes errichteten einstöckigen Arkadenvorbau und Anbauten an den Seitenflügeln. Die Eingangshalle wurde vergrößert und erhielt einen zusätzlichen Schalterraum und Wartesaal. •1933 waren im Empfangsgebäude nochmals Umbauten nötig. Dabei wurde die Schalterhalle abermals vergrößert und erhielt eine Verkleidung aus Lahnmarmor.•Am 25. März 1945 wurde der Bahnhof durch einen Bombenangriff schwer zerstört.•Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Empfangsgebäude notdürftig repariert.Das zweite Empfangsgebäude1961 begann der Abriss des alten Bahnhofs. 1962 war das neue, zweigeschossige Empfangsgebäude fertiggestellt. Es wirkt wie ein Verwaltungsgebäude. Neben einer Gaststätte sind im Gebäude noch das Bahnpostamt sowie die Gepäck- und Expressabfertigung untergebracht.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Ab 1960 nahm der Güter- und Personenverkehr immer mehr ab. •1978 wurde Limburg an das elektrifizierte Bahnnetz angeschlossen. •2005 schloss das Ausbesserungswerk.Was hat sich verändert, was ist gebliebenDie Deutsche Bahn AG sanierte die Bahnsteige und das Stationsgebäude. Der Bahnhofsvorplatz wurde neu gestaltet. Das Empfangsgebäude zählt zu den wenigen aus den 1950/60er Jahren, das noch erhalten geblieben ist.
Bilder Limburg
Bahnhof 1848
Luftaufnahme
Bahnhof 1962
Bahnstation Limburg (Lahn)
Limburg (Lahn) - Bf - FLL2 : 76C2 : KS10-Dez01
Planung und KonzessionDurch Nassauische Konzession vom 31. März 1857 (Nassauisches Verordnungsblatt Jahrgang 1857 Nr 8) erhielt die Wiesbadener Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Niederlahnstein nach Wetzlar.Die Wiesbadener Eisenbahn-Gesellschaft nahm den Namen Nassau Rhein- und Lahn-Eisenbahn-Gesellschaft an. Trotz der der Gesellschaft erteilten Konzession wurde aufgrund des Staatsvertrages zwischen Preußen und Nassau am 8. Februar 1860 (Nassauisches Verordnungsblatt Jahrgang 1860 Nr 14 Seite 785) die Lahntalbahn von dem nassauischen Staat auf Staatskosten gebaut und betrieben. Durch Konzession vom 7. August 1872 und 24. Februar 1873 (Amtsblatt der Regierung zu Wiesbaden Jahrgang 1872 Nr. 36 Seite 452) und Preußische Konzession vom 24. Februar 1873 (Amtsblatt der Regierung zu Wiesbaden Jahrgang 1873 Nr. 13) erhielt die Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Frankfurt-Hoechst - Niedernhausen (Taunus) - Idstein (Taunis) - Niederselters - Eschhofen.