Bau und StreckeneröffnungAm 1. Februar 1875 wurde das 12,39 Kilometer lange Teilstück der Main-Lahn-Bahn von Niederselters über Lindenholzhausen nach Eschhofen von der Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen. Die 67,8 Kilometer lange Main-Lahn-Bahn zwischen Frankfurt am Main und Limburg (Lahn) wurde am 15. Oktober 1877 eröffnet. Im Dorf verlief ein Weg über die Bahnlinie, sodass ein Schrankenwärterhaus am Übergang errichtet wurde. Da auch die Familie des Bahnbeamten im Haus wohnte, wurde zusätzlich ein Viehstall gebaut und ein Brunnen abgetäuft. Eine Bahnstation war nicht vorgesehen.Die Gemeinde mit 1.200 Einwohnern bemühte sich um die Einrichtung eines Haltepunkts. Die Pendler mussten deshalb einen mehre Kilometer langen Fußmarsch zurücklegen. Nachdem die Gemeinde 1913 bereit war, sich mit einem Zuschuss von 10.000 Mark am Bau des Haltepunktes zu beteiligen, wurde der Antrag im August 1914 bewilligt.
Das Empfangsgebäude Lindenholzhausen
Es wurde ein kleiner, einstöckiger Putzbau mit Walmdach und ein quadratisches Toilettenhäuschen errichtet. Im Gebäude gab es einen Dienstraum für den Bahnbeamten, einen Schalterraum mit Fahrkarten-, Gepäckausgabe und Expressgut-Annahme sowie einen Wartesaal. Eine Außenveranda ergänzte das Gebäude. Die Fenster verfügten über geteilte Fensterläden. Das Stationsgebäude wurde durch einen Holzzaun vom Bahnsteig getrennt. Dazu kamen zwei Außenbahnsteige ein Blockstellenstellwerk und eine Schrankenanlage. Die Bauarbeiten wurden am 2. September 1918 abgeschlossen.Aufgrund der kriegsbedingten Sparmaßnahmen hielt der erste reguläre Zug erst am 10. Juli 1919 im Haltepunkt. Die Gemeinde feierte das Ereignis mit einem Festakt, der von einer Musikkapelle begleitet wurde.Die Bahnstation war 1938 ein Haltepunkt ohne Güterverkehr.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•1911 begann der zweigleisige Ausbau der Main-Lahn-Bahn, der 1913 abgeschlossen wurde.•1918 schloss die Reichsbahn das Schrankenwärterhaus.•1976 wurde die Gepäck- und Expressgutannahme eingestellt sowie der Fahrkartenschalter geschlossen. Ein Fahrkartenautomat wurde installiert.•Am 1. Juni 1977 nahm die Deutsche Bundesbahn (DB) die Blockstellenanlage aus dem Betrieb.•1986 wurde der Streckenabschnitt zwischen Niedernhausen und Limburg eine Oberleitung verlegt. Der Haltepunkt erhielt zwei Außenbahnsteige, die über die Straßenquerung erreicht werden können.•1994 ließ die DB das Stationsgebäude abreißen und baute auf dem Grundstück einen Parkplatz. Was hat sich verändert, was ist gebliebenIm Zuge einer Streckensanierung und Einrichtung eines neuen Bahnübergangs mit Halbschranken entstand ein kleines Wartehäuschen im Blockhausstil.
Bilder Lindenholzhausen
Bahnhof um 1990
Luftaufnahme
Bahnstation Lindenholzhausen
Lindenholzhausen - Hp - FLHNL2 : 76C2 : KS34-Okt03
Planung und KonzessionDurch Konzession vom 7. August 1872 und 24. Februar 1873 (Amtsblatt der Regierung zu Wiesbaden Jahrgang 1872 Nr. 36 Seite 452) und Preußische Konzession vom 24. Februar 1873 (Amtsblatt der Regierung zu Wiesbaden Jahrgang 1873 Nr. 13) erhielt die Hessische Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Frankfurt-Hoechst - Niedernhausen (Taunus) - Idstein (Taunis) - Niederselters - Eschhofen.